"NatureCoaching" – Die Natur als Spiegel meiner Selbst
Abgeschottet von der Außenwelt, eingebettet in ein wunderschönes Panorama, die Natur als Coach wirken lassen. Mit gezielten Übungen gehen die Jugendlichen nach draußen, kommen mit ihren Geschichten zurück und bekommen vom Natur-Coach diese Geschichte „gespiegelt“. Dadurch erkennen sie, was das Erlebte mit ihnen zu tun hat und können daraus Erkenntnisse für sich ziehen.
Ablauf
2 Tage auf der Zanser Alm, Villnöss
Zwei Jugendliche, zwei sie schon lange begleitende Streetworker:innen, ein Natur-Coach. Der erste Tag und die Nacht dienen dem Ankommen, Runterkommen, bei sich sein („kein Handyempfang!?!“), Spaß haben, sich öffnen. Am zweiten Tag steht die Selbstreflexion mit dem Naturcoaching im Focus. Die Jugendlichen suchen draußen ihren „PLATZ“, versuchen das „EIGENE FEUER“ zu entfachen oder erwandern sich ihren „LEBENSWEG“. Die Erlebnisse werden im Kreis erzählt und vom Coach „gespiegelt“, das heißt in seinen eigenen Worten noch einmal nacherzählt. Einfach mal das Innen draußen erleben, gehört werden und zuhören, daraus für sich Schlüsse ziehen. Das ist der Kern des Natur-Coachings.
Erkentnisse
Sowohl die Auszeit von den normalen Rahmenbedingungen Zuhause tat den Jugendlichen gut, als auch die Zeit alleine draußen in der Natur. Die vertrauensvolle Beziehung zu den Streetworkern, also die Begleitung durch ihnen bekannte Personen, erlaubte es den Jugendlichen sich zu öffnen. Ein Begegnen auf Augenhöhe, mit Respekt und ehrlichem Interesse für die Lebenswelt der Jugendlichen (bspw. Gaming) ermöglichte auch einer externen Person einen guten Zugang zu den Jugendlichen.
Erklären „warum“ und „wie“ sind essentiell, das gibt Sicherheit und nimmt Skepsis hinsichtlich neuer Erfahrungen, die es zu machen gilt. Die Themen gehen tief, Emotionen werden geweckt und bekommen einen sicheren Platz. Diesen Rahmen muss ein Coach halten, ohne Antworten vorzugeben, sondern dabei helfend, selbst Antworten zu finden.
Das Natur- Coaching ist für Jugendliche sehr zugänglich: es ist nicht „verkopft“ und „zerredend“, sondern die Jugendlichen sehen, tun und erleben Dinge, die mit ihnen in Verbindung stehen; sie bekommen Bilder und Erinnerungen, es entstehen „nebenher“ Gedanken; sie erzählen, bekommen erzählt und hören zu. Die Jugendlichen konnten sich sehr gut und leicht auf diese für sie absolut neue Erfahrung einlassen. Als Voraussetzung dafür spielt auch die Freiwilligkeit des Settings eine große Rolle. Die Jugendlichen durften kostenlos und freiwillig an dem Projekt teilnehmen und auch vor Ort war die Teilnahme an den jeweiligen Übungen freiwillig ganz nach dem Motto: "man kann niemanden zwingen sich helfen zu lassen". Es war auffallend, dass die Rückmeldung des Coaches - gerade einer "fremden" Person - den Jugendlich besonders wichtig war.
Feeback
Rückmeldungen von Jugendlichen, welche beim Projekt "NatureCoaching" dabei waren.
Danke, dass ich endlich einmal wieder weinen konnte!
Anonym
„Das hat mir jetzt sehr viel gebracht. Ich nehme sehr viel für mich mit, weiß für mich, was ich als nächstes tun werde…“
